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Faultiere in Costa Rica

Probier's mal mit Gemütlichkeit

Jeder liebt Faultiere. Es gibt kaum einen Menschen, der Faultiere nicht liebt – zumindest kennen wir keinen. Alle, die nach Costa Rica fliegen, möchten mindestens ein Faultier sehen und das gelingt am ehesten, wenn man mit einem Guide unterwegs ist. Ein Faultier zu finden ist nicht schwer, wenn man die Lieblingsbäume der Tiere kennt und sie genau „abscannt“. Denn das Faultier gilt normalerweise – schwer zu erraten – als sehr faul.

Ist das Faultier wirklich faul?

Das kommt wohl auf den Blickwinkel an, denn oft verstehen wir Menschen unter Langsamkeit Faulheit. Als das Faultier damals von Forschern entdeckt wurde, bemerkten diese relativ schnell, dass das Faultier sich nur sehr sehr langsam bewegt und die meiste Zeit sogar fast regungslos im Baum hängt. Da liegt die Vermutung nahe, dass diese Tiere relativ langweilig sind. Ja, es stimmt tatsächlich, Faultiere schlafen fast den ganzen Tag über, bis zu 20 Stunden am Tag. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein 40 Jahre altes Faultier fast 34 Jahre seines Lebens verschläft. Würden Menschen nur 40 Jahre alt werden so würden wir dagegen nur ca. 13 Jahre unseres Lebens mit Schlafen verbringen. Und nicht nur das, Faultiere verbringen, anders als ihre teilweise riesigen, tonnenschweren Vorfahren vor mehr als 10.000 Jahren auf dem Boden, fast ihr ganzes Leben in den Bäumen. Dazu sind sie auch bestens ausgestattet. Um sich im dichten Blätterdach Costa Ricas perfekt fortbewegen und festhalten zu können, haben die Faultiere etwa 10 Zentimeter lange und gekrümmte Krallen. Damit hängen sie sich meist kopfüber in die Bäume, um so zu schlafen, zu essen, sich zu paaren und ihre Jungen zu bekommen. Nur um alle 1-2 Wochen ihr Geschäft zu erledigen oder um den Baum zu wechseln, verlassen sie das sichere Geäst. Sobald die Tiere am Boden sind, können sie sich nur sehr unbeholfen fortbewegen. So ziehen sie sich mit ihren Vorderarmen nach vorne und ziehen den restlichen Körper einfach nach, so ähnlich wie sich Kleinkinder fortbewegen, wenn sie noch nicht krabbeln können. Da könnte man denken, dass diese langsamen, etwa 5 Kilo schweren Tiere im Wasser einfach untergehen, doch dem ist nicht so – Faultiere sind sogar recht gute Schwimmer und ab und zu lassen sie sich auch einfach von einem Ast ins Wasser fallen.

Faultiere und ihre Eigenheiten

Faultiere sind, wenn sie wieder hoch oben in den Bäumen sind, fast perfekt getarnt. Nicht nur weil sie sich die meiste Zeit völlig regungslos an einen Ast klammern, sondern auch, weil sie ein kleines Minibiotop mit sich herumtragen. In ihrem Fell leben kleine Motten, Käfer und viele andere Insekten. Sogar Algen wachsen darauf, was dem Fell eine grünliche Farbe verleiht und die Faultiere im grünen Dschungel fast unsichtbar macht. Sollten sie doch einmal von einem Greifvogel oder einer Raubkatze, wie dem Jaguar entdeckt werden, so verteidigen sie sich mit allen Mitteln. Ihre scharfen Krallen und Zähne sind gute Waffen.

Außerdem hat das Faultier eine extrem gute Wundheilung, so heilen selbst schwere Verletzungen innerhalb weniger Wochen vollständig ab. Und Faultiere haben noch weitere erstaunliche Vorteile, die ihnen das Leben in Costa Ricas Regenwäldern erleichtern. Ihr Scheitel zum Beispiel sitzt nicht wie bei vielen anderen Tieren auf dem Kopf oder dem Rücken, sondern am Bauch. Dadurch kann das von oben kommende Regenwasser perfekt ablaufen und das Faultier wird nicht nass. Einen weiteren Vorteil bieten ein bis drei zusätzliche Halswirbel, die optimale Bewegungsfreiheit ermöglichen. So kommen die Tiere an fast alle Blätter und Früchte um sie herum dran, ohne sich großartig bewegen zu müssen. Faultiere sind also alles andere als langweilig und durch teils skurrile Eigenarten fast perfekt an ihre Umwelt angepasst.

Drei Finger oder nur Zwei?

In Costa Rica gibt es zwei Arten von Faultieren, zum einen das Dreifinger Faultier und zum anderen das Zweifinger Faultier. Die Tiere unterscheiden sich dadurch, dass sie an den Händen entweder drei Finger oder eben nur zwei Finger besitzen. Oft wird auch die missverständliche Bezeichnung Zwei- oder Dreizehen Faultier verwendet. Diese Begrifflichkeit ist insofern falsch, als dass sowohl das Zweifinger als auch das Dreifinger Faultier drei Zehen besitzt.

Wo können die Faultiere gesichtet werden?

Das Verbreitungsgebiet der Faultiere ist in nahezu ganz Costa Rica, daher sind die Chancen recht groß Faultiere zu sehen, wenn man weiß, auf welchen Bäumen sie leben. Auf fast allen unseren Touren besteht die Möglichkeit ein Faultier zu sehen. Vor allem im Ecocentro Danaus ist die Chance sehr hoch. Aber auch auf dem Weg nach Caño Negro oder nach Tortuguero werden wir oft fündig. Inzwischen gibt es auch in unserem Regenwaldprojekt in La Tigra immer öfters Faultiere zu beobachten. 

Sloth Sanctuaries

Hier ist Vorsicht geboten: Seit ca. 2018 schießen überall „Sloth Sanctuaries“ aus dem Boden. Hier kann man garantiert Faultiere sehen, manchmal sogar streicheln und auf den Arm nehmen. Leider werden für diese Faultier-„Zufluchten“ (so wäre die wörtliche Übersetzung) immer wieder wildlebende Tiere von den Bäumen gepflückt und dort ausgesetzt, um die Besucher nicht zu enttäuschen. Das hat leider zur Folge, dass die wildlebenden Faultiere immer seltener werden. Früher hat man selbst von Auto aus Faultiere gesehen, das ist heutezutage leider kaum noch möglich. Deshalb informiert euch bitte genau, ob die Sloth Sanctuaries, die ihr besuchen wollt, seriös sind. 

    Carolin

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    Carolin - Costa Rica Expertin
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