Albatrosse sind Teil der Familie der Seevögel und aus der Ordnung der Röhrennasen. Insgesamt werden sie in 21 verschiedene Arten untergliedert, die meisten von ihnen kommen in den südlichen Ozeanen vor.
Albatrosse haben lange und spitz zulaufende Flügel, die eine Spannweite von über 3,5 Metern erreichen können. Dabei können die Seevögel bis zu 12 Kilogramm schwer werden und gehören somit zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Der Schnabel der Albatrosse ist relativ groß, spitz und kräftig, sowie gelb oder rosa gefärbt. Wie alle Vögel aus der Ordnung der Röhrennasen, haben auch die Albatrosse zwei kleine Röhren auf ihrem Schnabel, um das aufgenommene Meerwasser wieder auszuscheiden. Albatrosse sind gute Schwimmer und können sich auch bei hohem Seegang über Wasser halten.
Albatrosse leben fast ausschließlich an den Meeren der Südhalbkugel. In Costa Rica sind sie meist nur nach starken Stürmen anzutreffen, welche sie dorthin gebracht haben. Da sie allerdings nur mit ausreichend Wind fliegen können, kann es vorkommen, dass sie sogar mehrere Jahre auf der „falschen“ Halbkugel verweilen müssen.
Die Seevögel leben fast ausschließlich auf hoher See, nur zum Brüten kommen sie an Land. Dafür suchen sie oft kleine, grasbewachsene und unbewohnte Inseln auf. Außerdem müssen sie darauf achten, gute Möglichkeiten zum Starten und Landen zu haben.
Um zu fliegen brauchen Albatrosse eine Mindestwindgeschwindigkeit von 12km/h. Bei einer niedrigeren müssen sie an Land oder auf dem Wasser verweilen, bis günstigere Winde aufziehen. Um sich, trotz ihrer riesigen Flügelspannweite, nicht allzu schnell zu verausgaben, nutzen sie den sogenannten Dynamischen Segelflug. Dabei können sie sehr weite Strecken, knapp über dem Meer zurücklegen und auch selbst während eines heftigen Sturms noch nahezu perfekt manövrieren. Albatrosse haben in der Regel große Start- und Landeprobleme. Um abfliegen zu können müssen sie einen langen Startlauf hinter sich bringen, um eine genügend große Geschwindigkeit zu erreichen. Bei der Landung hingegen kann es vorkommen, dass die Vögel mit einer zu hohen Geschwindigkeit am Land aufkommen und es so zu Überschlägen kommt und der Albatros sich Flügel oder Beine bricht. In Brutkolonien gibt es für diese schwierigen Unterfangen sogar extra Start- und Landebahnen, auf denen keine Nester gebaut werden. Auf dem Meer haben Albatrosse hingegen nicht so große Probleme.
Das Hauptnahrungsmittel der riesigen Seevögel ist Tintenfisch. In der Nacht kommen diese aus der Tiefsee nach oben geschwommen und werden dort häufig von Albatrosschwärmen gefressen. Zudem sind kleine Fische, Krebstiere, Quallen und Aas wichtige Bestandteile der Ernährung von Albatrossen. Ein beliebtes Ziel der Albatrosse sind auch Fischerboote. Sie nutzen die Aufwinde, die das Schiff erzeugt zum Fliegen und Fressen die über Bord geworfenen Fischabfälle.
Der Fortpflanzungszyklus von Albatrossen ist erstaunlich lang. Meist vergeht bis zu einem Jahr vom Bau des Nestes bis zur Selbstständigkeit der Küken. Bei ihrem ersten Kennenlernen legen Albatrosse ein komplexes Balzverhalten an den Tag. Dabei sind sie stets synchron. Nachdem sich ein Paar gefunden hat, bleibt es ein Leben lang zusammen und trifft sich jedes zweite Jahr an seinem Nistplatz wieder. Das Männchen kommt ein paar Tage vor dem Weibchen an, um das gemeinsame Nest vor Rivalen zu verteidigen. Beim Wiedersehen der beiden gibt es ebenfalls einige ritualisierte Gesten, jedoch bei Weitem nicht so komplex, wie die des Balzrituals. Die Kolonien der Albatrosse können mehrere Tausend Nester umfassen, die größten dieser Kolonien bilden die Laysanalbatrosse, in der bis zu 100.00 Paare gemeinsam brüten. Die Nester bestehen zumeist aus Moosen, Gräsern und Schlamm. Andere Arten heben kleine Kuhlen aus und andere wiederum bauen gar kein Nest. Das Weibchen legt nur ein Ei, welches dann von beiden Partnern ca. 11 Wochen lang ausgebrütet wird. Das Junge wird dann weitere 3 bis 5 Wochen ohne Unterbrechung bewacht, anschließend verlassen es die Elterntiere auch schon einmal für ein paar Stunden. Trotzdem herrscht eine hohe Sterberate unter den Jungvögeln. Bis zu 70% überleben ihr erstes Jahr nicht.
Albatrosse können im Vergleich zu anderen Vögeln ziemlich alt werden. Viele größere Arten brüten erst im Alter von 10-12 Jahren das erste Mal. Der älteste Vogel wurde über 62 Jahre alt.
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